Heilpraktikerin | Dr. rer. nat. Stefanie Muth

Heilpraktikerin
Dr. rer. nat. Stefanie Muth

Warum soll ich zum Heilpraktiker gehen, mein Arzt bietet doch auch Naturheilverfahren an?

Viele Naturheilverfahren und so auch die Traditionelle Chinesische Medizin benötigen Zeit. Schon das Erstgespräch zwischen Therapeut und Patient dauert in der Regel zwischen 30 und 60 Minuten, manchmal sogar länger.

Um eine chinesische Diagnose erstellen zu können, muss der Therapeut aber nicht nur eine genaue Anamnese durchführen, sondern ebenfalls eine Zungendiagnose und eine Pulsdiagnose erstellen. Aber auch bei jeder weiteren Behandlung sind ein erneutes Gespräch und eine Zungendiagnose notwendig, um den Therapieverlauf beurteilen zu können.

Ärzte haben – im Gegensatz zum Heilpraktiker – aufgrund unseres Gesundheitsystems leider nicht die Möglichkeit, soviel Zeit für jeden Patienten aufzuwenden.

Wieso hat bei mir schon einmal Akupunktur geholfen, aber die Symptome kamen später dann doch zurück?

Es gibt mehrere Gründe, warum eine Erkrankung nicht richtig ausheilt bzw. zurückkommt.

Eine Möglichkeit liegt darin, dass mit der Akupunktur zwar die Symptome beseitigt werden konnten, die Ursache der Erkrankung aber weiterhin besteht. Früher oder später kehren dann auch die Symptome zurück.

In der Chinesischen Medizin spricht man von der Wurzel und der Manifestation einer Disharmonie. Soll eine Erkrankung wirklich ausheilen, muss die Ursache erforscht und beseitigt werden. Fragen Sie Ihren Therapeuten nach der Ursache Ihrer Erkrankung.

In Deutschland ist es so, dass die Akupunktur eher von der Chinesischen Pharmakologie begleitet wird. In China ist es genau andersherum. Dort werden die meisten Patienten mit chinesischen Kräutern behandelt und weniger mit Akupunktur.

In den meisten Fällen ist eine kombinierte Behandlung angezeigt. Es gibt Erkrankungen, die mit Akupunktur alleine nicht geheilt werden können.

Ich verfüge über die Sachkenntnis mit freiverkäuflichen Arzneimittel nach § 50 des Arzneimittelgesetzes. Dadurch kann ich Ihnen bei Bedarf benötigte Kräuter direkt auszuhändigen. Die Kräuter haben alle Apothekenqualität.

Auch die ätherischen Öle, die ich in meiner Praxis verwende bzw. ausgebe, haben höchste Qualität (Primavera oder Oshadi).

Zur Zeit bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen leider keine Behandlung bei Heilpraktikern.

Bei den privaten Krankenkassen kommt es sowohl auf die Kasse, als auch auf den Vertrag an. Die meisten privaten Krankenkassen bezahlen zumindest bestimmte Leistungen zu einem hohen Prozentsatz. Die Beihilfe erkennt Behandlungen bei Heilpraktikern an.

Für alle Personen, die gesetzlich krankenversichert sind, gibt es aber bei vielen Versicherungsgesellschaften die Möglichkeit, eine Zusatzversicherung für Heilpraktiker abzuschließen.

Ein Patient, der unter Symptomen wie z. B. Müdigkeit, Völlegefühl oder wechselnden Schmerzen leidet, kann in der Schulmedizin nicht ursächlich behandelt werden, wenn keine schulmedizinische Diagnose vorliegt. Die liegt aber nur dann vor, wenn sich ein „materieller“ Befund erheben lässt.

In der TCM werden Krankheiten als energetische Ungleichgewichte angesehen, d.h. hier lassen sich auch Diagnosen erstellen, wenn kein schulmedizinischer Befund erhoben werden kann. Das bedeutet, dass trotz des Ausbleibens eines schulmedizinischen Befundes eine heilende Therapie auf der Basis der TCM eingeleitet werden kann. Siehe auch unter Fallbeispiel.

Mit der Akupunktur bietet die TCM außerdem eine äußerst sanfte aber sehr wirkungsstarke Therapieform, die – richtig angewendet – keine Nebenwirkungen hat. Über die Chinesische Diätetik kann der Patient seine Erkrankung i. d. R. eigenverantwortlich positiv beeinflussen.

Eine Blutegelbehandlung ist vor allem bei Gelenkbeschwerden wie Arthrosen aber auch bei akut entzündeten Gelenken oder Schleimbeutelentzündungen angezeigt. Eine Behandlung erfolgt in der Regel mit mehreren Blutegeln, die in Gelenknähe angesetzt werden.

Der Biss der Tiere fühlt sich in etwa an, wie die Berührung einer Brennnessel. Dieses Gefühl verschwindet aber innerhalb einiger Minuten. Einmal festgebissen saugen sie die Tiere innerhalb von etwa 30 – 60 Minuten voll und lassen sich dann einfach abfallen. In dieser Zeit kann der Patient sich entspannen, lesen oder Musik hören.

Nachdem die Egel abgefallen sind, werden sie vom Therapeuten entsorgt (meist durch Einfrieren). Die Wunde blutet nun 6 – 20 Stunden langsam nach. Diese Nachblutung ist erwünscht und sollte nicht gestoppt werden.

Empfehlenswert ist „Das große Buch der chinesischen Medizin. Die Medizin von Yin und Yang in Theorie und Praxis“ von Ted J. Kaptchuk. Es ist im Fischer Taschenbuch Verlag erschienen.

Einen Überblick über die Naturheilkunde findet man im „Leitfaden Naturheilkunde Methoden, Konzepte, praktische Anwendung“ von Matthias Augustin und Volker Schmiedel, Urban & Fischer. Dieses Buch richtet sich zwar vor allem an Therapeuten, ist aber auch für alle anderen Interessierten gut brauchbar.

Wer nicht nur Informationen über Naturheilkunde, sondern ebenfalls über die menschliche Anatomie und Physiologie wie auch über Erkrankungen und ihre mögliche Behandlung wünscht, findet in „Naturheilpraxis heute“ von Elvira Bierbach, Urban & Fischer einen dicken, gut verständlichen Schmöker, der viel Information beinhaltet, ohne sich in Einzelheiten zu verlieren und allzu sehr in die Tiefe zu gehen.

Die Biologische Medizin und die TCM sind jahrhundertealte Medizinsysteme, die schon lange vor unserer heutigen Schulmedizin existierten. Damals litten die Menschen unter den gleichen Erkrankungen wie heute. Daraus ergibt sich, dass alle Erkrankungen mit diesen Systemen behandelt werden können.

Es gibt Erkrankungen, da ist es das Beste für den Patienten, Schulmedizin mit naturheilkundlichen Verfahren zu kombinieren. Die Stärke der naturheilkundlichen Verfahren liegt vor allem in der Therapie von chronischen Erkrankungen und Funktionsstörungen, die auf das vegetative Nervensystem zurückzuführen sind.